Donnerstag, 10. Oktober 2013

Frauenleben unter Beobachtung

Vor dem Hintergrund der in den westlichen Medien bekannt gewordenen Fällen von schweren Missbräuchen von indischen Frauen wollen wir uns kritisch mit der Rolle der Frau in Indien beschäftigen.

Die Frau wird in Indien über ihre sozialen Beziehungen in der Gesellschaft definiert. So ist eine Frau von Geburt aus keine individuelle Person, die ihren eigenen Weg geht, sondern Tochter, Schwester, Ehefrau oder Mutter. Fällt jemand nicht in dieses Schema, sind sie zur männlichen Unterhaltung bestimmt. Diese Vorstellung kommt aus Sitten und Gebräuchen der hinduistischen Tradition. In den alten Texten wurden diese Frauen als rund und weiblich beschrieben, die den Mann mit Gesang und Tanz Zufrieden stellen sollten. Heute kann man diesen Typ Frau noch in Bollywoodfilmen sehen. Jedoch passen diese Vorstellungen nicht mehr mit jenen Menschen zusammen, die in den westlich orientierten indischen Großstädten aufgewachsen sind. Zum arbeiten kommen immer mehr Menschen vom Land in die Städte und lernen dort andere Lebensweisen kennen. Diese unterschiedlichen Vorstellungen prallen nun in den Ballungsräumen aufeinander und sorgen Aggressionspotenzial zwischen den Polen der Tradition und Moderne. Durch die Medien eingeschwemmte Welle der westlichen "Offenherzigkeit" droht die Stellung der Frau erneut als Lustojekt abzurutschen.
Aber wie sieht der Alltag indischer Frauen wirklich aus und wie organisieren sie ihr Leben zwischen Emanzipation und Tradition? Wir wollen unter anderem dieser Frage auf den Grund gehen und begleiten indische Frauen in Städten sowie in ländlichen Regionen.

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