Außerhalb der dichtbesiedelten Städte leben die Nachfahren
der Ureinwohner Indiens. Sie werden als „tribals“ (Stammesvölker) bezeichnet
und leben in Kleingesellschaften auf dem Land. Sie wurden im Laufe der
Geschichte Indiens teilweise aus ihren Ursprungssiedlungen vertrieben und bei
der Bildung der Republik nicht integriert. Die Stammesvölker gehören keiner
einheitlichen Bevölkerungsgruppe an, es gibt zahlreiche Untergruppen mit unterschiedlichen
Traditionen. Auch wenn es Programme der Regierung gibt, die ihnen
Gleichberechtigung bringen soll, werden sie noch gesellschaftlich mit den
„Unberührbaren“ gleichgesetzt.
In Madhya Pradesh leben rund 5 Millionen Menschen, die zu
dem Volk der „Bhil“ gehören. Sie leben eng mit der Natur zusammen und haben
verschiedene Geister und Ahnen die sie verehren. Die Bhil leben von Ackerbau
und Viehzucht, sie bauen so viel an wie sie zur Selbstversorgung benötigen. Nur
einige können so viel produzieren, um es gewinnbringend auf dem Markt zu
verkaufen. Die Versorgung mit Strom und Infrastruktur auf dem Land, zwingt
viele dazu, eine geldeinbringende Tätigkeit auszuüben. Ist das nicht möglich,
leben sie unter einfachen Verhältnissen in Dunghütten auf dem Land.
Hier haben Frauen einen anderen Status als wir bisher
kennengelernt haben: Der Mann ist dafür zuständig das Geld nach Hause zu
bringen und die Frau bestimmt über die Verteilung der finanziellen Mittel. In
familiären Entscheidungen werden meist die Meinungen von beiden Elternteilen zu
Rate gezogen und bei der Hochzeit zahlt die Familie des Bräutigams. Seitdem wir
hier sind, haben wir sehr viele Frauen aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen
sehen, mal sehen ob sich dieser Eindruck durch kommende Erlebnisse bestätigen
lässt. Hier haben wir einige Bhil-Frauen für euch in einer Fotostrecke
zusammengestellt.
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