Donnerstag, 17. Oktober 2013

Ehrenvoller Feuertod

In der indischen Mythologie begann die Göttin Sati, Tochter von Daksha, aus Liebe Selbstmord. Durch ihr langes Leben erzielte sie die Zustimmung zu der Hochzeit mit Shiva, einer der wichtigsten Götter des Hinduismus. Daksha empfand jedoch Abscheu vor Shiva und lud ihn somit nicht zu seinem Opferfeuer ein. Seine Tochter beschwerte sich daraufhin bei ihrem Vater für seine Respektlosigkeit ihrem Ehemann gegenüber. Daksha beachtete weder seine Tochter noch seinen Schwiegersohn. Aus Scham und um die Ehre ihres Mannes Shiva wiederherzustellen, verbrannte sich Sati von innen heraus. Damit gilt sie als Vorbild der Witwenverbrennung und gab ihr einen Namen.

Zwar ist der grausame Brauch Sati seit der Kolonialisierung durch England offiziell abgeschafft und gesetzlich verboten. Gelegentlich kommt es aber immer noch in ländlichen Regionen vor, dass sich Frauen mit ihrem verstorbenen Ehemann auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Sati-Frauen sind der Überzeugung, dass durch ihre Verbrennung die verbundenen Seelen nicht getrennt werden. Außerdem gilt der Feuertod als glücksbringend und ehrenvoll. Das Bild der Witwenverbrennung wird, besonders in der westlichen Welt, als Sinnbild der niedrigen Stellung der Frau angesehen.

Sati, „die Seiende“, Frau, die den richtigen, mutigen Weg wählt, ist die rituelle Verbrennung von Frauen. Nach dem Tod des Mannes lässt sich die Witwe freiwillig und bei lebendigem Leibe auf dessen Scheiterhaufen verbrennen. Sati-Frauen werden nach ihrem Tod in hohen Ehren gehalten und ihre Familie gewann hohes Ansehen. Oftmals geschah dieser Selbstmord aus religiöser Überzeugung oder aus sozialem Druck.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen